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"Unterwegs"

2023

Die Keramik mit dem Titel „Unterwegs“ ist Anfang 2023 entstanden und ist aus Ton, gebrannt und glasiert (12 cm x 39 cm x 13 cm).

Inspiriert dazu hat mich eine kleine volkstümliche Figur, die ich mir vor über zwanzig Jahren in einem Souvenirgeschäft auf Madeira gekauft habe. Mich hat an ihr fasziniert, wie in sich geschlossen und getragen diese Figur wirkt.
In ihrer Haltung strahlt sie für mich eine innere Sicherheit aus. Dieses Volkstümliche suggeriert ja auch eine gewisse Ordnung, die vorgibt, Sicherheit zu bieten. Sie scheint in Bewegung zu sein. Ihre Kleidung wirkt so ordentlich und sauber. Sie trägt ein Gepäckstück auf dem Kopf. Steht eine längere Reise bevor oder was könnte in dem Gepäckstück auf dem Kopf sein?
Gleichzeitig gruselt mich aber auch diese Figur: Sie könnte auch eine Bäuerin sein, die gerade ihr Haus mit einem kleinen Hab und Gut verlassen musste, um zu fliehen.
Flucht ist ein Thema, dass uns täglich beschäftigt. Kriege finden ganz in der Nähe statt und wir kommen ständig mit diesen Themen Flucht, Vertreibung und Krieg in Berührung.
Ich selbst bin Kriegsenkel und je älter ich werde, desto mehr setze ich mich mit der eigenen Familiengeschichte auseinander. Die Flucht meines Vaters als vierjähriger wird für mich verständlicher und nachvollziehbarer, eben auch, weil dieses Thema jetzt wieder so präsent wird.

Die Keramik „Pause“ 2022/23 ist aus Porzellan, gebrannt und glasiert (11 cm x 3,5 cm x 8 cm).

Ein Kopf mit einem Körper als Wurm schläft auf einer Wolke. Es ist wie eine Art Rückzug, um sich für eine gewisse Zeit aus etwas rauszuziehen. Man möchte sich ganz klein zusammenrollen und nicht sichtbar sein.

„Sssssssssssss!“ 2023, aus Porzellan, gebrannt und glasiert, die Fliege ist aus Glas und fest angebracht (3,5 cm x 1,5 cm x 6,5 cm).

Man könnte doch so seine Ruhe haben, wenn nicht ständig dieses unterschwellige Geräusch wäre.

„Bleib ruhig!“ 2022/23, aus Porzellan, gebrannt und glasiert (9 cm x 13,5 cm x 9 cm).

„Das schlafende Pfauenkind des Lieblingsvogels der Göttin Hera“, 2023, aus Porzellan, gebrannt und glasiert (31 cm x 3,5 cm x 10 cm).

Die Göttin Hera war mit Zeus verheiratet. Zeus hat den vieläugigen Leibwächter Argos der Göttin Hera getötet.
Die vielen Augen ihres Leibwächters Argos legte die Göttin Hera auf die Federn ihres Lieblingsvogels, dem Pfau!
Man spricht ja auch vom „Pfauenauge“! Der Pfau ist für viele etwas sehr Faszinierendes! Er wird bewundert. Er ist ein Paradiesvogel, er ist mit keinem anderen Tier zu vergleichen!
In vielen Kulturen und Religionen spielt er eine wichtige Rolle.
Im alten Christentum ist er Symbol des Himmels, der Seligkeit, des Glücks und des ewigen Lebens.
Ebenso spielt er im jesidischem Glauben und im Islam eine wichtige Rolle. In China verkörpert der Pfau das „Rad des Lebens“.
Einige dieser Kulturen und Religionen werden verfolgt und es wird versucht diese zu vernichten.

Kinder und Tiere sind die unschuldigsten und zugleich schutzlosesten Glieder in der Gesellschaft.
Das schlafende Pfauenkind hat sich im Schlaf zurückgezogen, sein Federkleid ist wie eine schützende Decke. Die Pfauenaugen passen auf und beobachten laufend die Umgebung.